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„Für mich gibt es keinen Grund, warum Männer nicht in die Pflege gehen sollten“ – Robin Wolffs Eindrücke aus der Pflegeausbildung

„Für mich gibt es keinen Grund, warum Männer nicht in die Pflege gehen sollten“ – Robin Wolffs Eindrücke aus der Pflegeausbildung

Männer sind bisher in der Pflege klar in der Unterzahl. Sie werden aber mehr. Robin Wollf ist einer von ihnen und war schon immer medizinisch interessiert: „In meiner Jugend war ich beim Roten Kreuz und später auch in der Katastrophenschutzbereitschaft. Um in Schleswig-Holstein mit der Pflegeausbildung starten zu können, ist er sogar mit seiner Familie aus Dänemark zurück nach Deutschland gezogen. Mittlerweile wird er in den Westküstenkliniken Brunsbüttel und Heide (WKK) ausgebildet. Der Weg dorthin war aber nicht in Stein gemeißelt: In Dänemark hat Robin erst als Koch und in vielen anderen Berufen gearbeitet. „Das waren aber alles Jobs, bei denen es nur darum ging, Geld zu verdienen – ohne größeren Sinn dahinter. Das habe ich dann irgendwann vermisst: Auch etwas zu tun, was nicht ausschließlich für das Bankkonto bestimmt ist“, sagt er.

Praktikum in der Pflege ist hilfreich

Wie starten Menschen in die Pflege? Wie weiß man, ob es wirklich die richtige Ausbildung, das richtige Berufsfeld für einen ist? Robin hat das mit einem Praktikum herausgefunden. Ein Praktikum sei der wichtigste Schritt überhaupt. Er hatte im Vorfeld schon eine grobe Idee davon, wie es in einem Krankenhaus oder in einem Pflegeheim abläuft. In der Regel aber kenne man den Alltag nur als Patient. „Das war doch schon ganz anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Es war nicht negativ oder schockierend, aber doch sehr intensiv. Dann gewöhnt man sich daran und dann ist das auch gut so“, so Robin. An den WKK ist ein bereits abgeschlossenes Praktikum Pflicht, um die Pflegeausbildung zu starten.

Ein Ausbildungsjahrgang – ein vielseitiges Team

Teamzusammenhalt ist in jedem Beruf wichtig, aber in der Pflege ganz besonders. Man muss sich aufeinander verlassen können, man muss an einem Strang ziehen und für seine Kolleginnen und Kollegen da sein. „In der Klasse herrscht ein guter Zusammenhalt und in der Regel auch eine gute Stimmung. Wir haben eine Whatsapp-Gruppe, in der man nach Hilfe fragen kann. Es ist eigentlich immer jemand da, der einen unterstützt“, beschreibt Robin seine ersten Monate in der Ausbildung.

Mit ihm zusammen haben ganz unterschiedliche Leute mit ganz unterschiedlichen Charakteren die Ausbildung gestartet. Es gibt unterschiedliche Stärken und unterschiedliche Schwächen. Empathie sei aber immer wichtig. Und, man muss sich darauf einstellen, keinen durchorganisierten Tag zu haben. „In den meisten Einrichtungen hat man feste Tagesabläufe und feste Zeitfenster, wann was passieren soll. Innerhalb dieser Zeitfenster kann aber natürlich immer alles passieren“, erklärt Robin. Auch auf die Arbeitszeiten muss man sich erst einmal einstellen: Mal arbeitet man am Wochenende, mal in der Früh- und manchmal auch in der Spätschicht.

Als Mann in der Pflege. Ist das überhaupt ein Thema?

Darüber, dass Robin als Mann in der Pflege arbeitet, habe er mit seinen Kolleginnen und Kollegen noch nicht gesprochen. „Ich habe aber viel darüber nachgedacht – ich bin einfach ein bisschen stärker und kann eher einen schweren Patienten drehen. Für mich gibt es keinen Grund, warum Männer nicht in die Pflege sollten“, hält er fest. Ein bisschen müsse man aber mit den Vorurteilen der Patientinnen und Patienten umgehen. Selbst im Praktikum wurde Robin für einen Arzt gehalten, einfach nur, weil er ein Mann ist.

Das begeistert Robin: die neuen Vorteile und Schleswig-Holstein

Dass die neue Pflegeausbildung EU-weit anerkannt wird, ist für Robin wichtig. Es werde ebenso einfacher, in allen Bereichen der Pflege arbeiten zu können. Für ihn sei es zwar klar, dass er nach der Ausbildung im Krankenhaus arbeiten möchte, kann sich aber durch die generalistische Ausbildung einen guten Überblick verschaffen. „Ich finde es super, einmal überall Erfahrungen machen zu können und mir so einen Eindruck aus allen Bereichen der Pflege zu holen“, meint Robin. Seine nächste Station ist die Chirurgie. Davor arbeitete er sowohl im Krankenhaus in der Neurologie als auch im ambulanten Pflegedienst und in einem Pflegeheim.

So vielfältig die neue Pflegeausbildung ist, so offen sind die Menschen in Schleswig-Holstein. Robin findet, dass die Leute sehr aufgeschlossen seien. „Trotz ländlicher Gegenden gibt es hier zum Beispiel das Wacken Festival. Die Leute sind es gewohnt, mit unterschiedlichen Menschen zu tun zu haben – was positiv erfrischen ist.“

Du hast auch Interesse, die neue Pflegeausbildung in Schleswig-Holstein zu absolvieren? Welche Einrichtungen und Schulen neue Auszubildende suchen, erfährst Du hier. Dort findest Du auch unser Tool PROPS, mit dem Du ganz einfach Pflegeeinrichtungen in Deiner Nähe filtern kannst, die momentan Azubis suchen.

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